Leserbriefe

Nun ist schon wieder eine kleine Weile vergangen und ich habe nichts gepostet. Hier nicht und auch bei Instagram nicht. Das bedeutet keineswegs, dass mir die Ideen oder noch schlimmer die Lust abhanden gekommen ist, viel mehr hatte ich einfach nicht genug Energie übrig. Arbeiten, Home Schooling, Haushalt, Alltag hatten mich voll im Griff. 

Ich habe mit sehr viel Freude gesehen, wie viele Besucher:innen dieser Blog inzwischen hat und ich es erfüllt mich aufrichtig mit Stolz, dass ich damit einen Nerv treffe. Immer mehr Menschen setzen sich nach einer Trennung damit auseinander, wie sie leben wollen. Es gibt nicht mehr das klare Bild von „Kinder zu Mama, alle 14 Tage zu Papa“, Väter wollen aus unterschiedlichen Gründen auch mehr am Alltag ihrer Kinder beteiligt werden und sich einbringen und dies unabhängig davon, wie viel sie es vorher getan haben. Als ob die Trennung eine Art Weckruf ist..  Bei uns zumindest war es so. 

Genau diese Väter sind es auch, die sich hier an mich wenden per Email – es gibt auch Mütter, aber im Verhältnis nicht sehr viele. Sie fragen um Rat, wie sie ihre Ex-Partnerin beruhigen oder ermutigen können, das Wechselmodell zu versuchen. Es gibt aber auch durchaus kritische Fragen und diese empfinde ich ebenfalls als hilfreich. Ab sofort möchte ich immer mal eine Frage aus einem Leserbrief herausgreifen und im Blog bzw. auf Instagram beantworten. Ich stelle immer wieder fest, dass es durchaus Themen gibt, die ja viele auf einmal betrifft 😉

Frage von einem Leser: Wie ist das für die Kinder, ständig zwischen zwei Haushalten mit unterschiedlichen Regeln usw. zu pendeln, wie bekommen sie das organisatorisch bei Verabredungen, der Mitnahme des Lieblingsspielzeugs hin?

Diese Frage ist auf den ersten Blick ganz einfach: Für unsere Kinder ist es völlig normal, sie waren bei der Trennung 2 und 4 Jahre alt. Gerade das kleine Kind kennt es gar nicht mehr anders, sie hat ihr Leben lang so gelebt und erzählt auch anderen Menschen und ihren Freund:innen total selbstverständlich davon, dass heute Mamatag ist und sie dann aber wieder für 5 Tage beim Papa ist. 

Dass sich die Regeln an unterschiedlichen Orten voneinander unterscheiden, ist durch Kindergarten, Besuch bei Freund:innen etc. nichts Neues. Sie schalten da beliebig um und kommen auch nur selten durcheinander – nur direkt nach dem Wechsel sprechen sie mich gerne mal mit „Papa“ an. Manchmal versuchen sie, die festen Regeln beim Papa auch bei mir durchzusetzen, das finde ich irgendwas zwischen lustig und super nervig. 

Bis zum Eintritt in die Schule hatten wir organisatorisch kaum Probleme bzgl Klamotten und Spielzeug. Fast alle Sachen besorge ich, mein Ex kümmert sich um U-Untersuchungen, ich um Zahnarzt, Kindergeburtstage etc. 

Mit Beginn der Schule gibt es viel mehr Aufwand, Kontrolle der Schulsachen, Elternabende, weitere Anschaffungen und noch viel mehr Infos, die geteilt werden sollten. Seither telefonieren wir wirklich viel und bringen uns zu den gemeinsamen Abendessen durchaus auch mal etwas mit bzw. tauschen etwas aus. Inzwischen kann das große Kind von 8 Jahren auch selbst zum Papa fahren und dort etwas abholen. 

Mein Ex und ich sind davon überzeugt, dass es anders ist, als wenn Erwachsene pendeln, da die Kinder abseits der Schulsachen keine Dinge „irgendwo“ dringend benötigen.  Sie bekommen keine Rechnungen, kümmern sich nicht selbst um ihre Klamotten, sie machen nur Haushalt, der direkt ansteht etc. Sie haben einfach nur mehr als ein Zuhause – daher übrigens auch der Name „Zuhause mal Zwei“.

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