Grundannahmen für ein erfolgreiches Wechselmodell

Der wichtigste Grundsatz für mich, wenn ich mit meinem Ex-Partner nicht einig bin, ist, dass es darum geht, einen gemeinsamen Konsens zu finden und nicht, dass ich meinen Wunsch um jeden Preis durchsetze. Zentral ist, dass es den Kindern gut geht und nicht, dass ich recht habe. 

Daher die Frage: Tut es den Kindern weh? Schadet es ihnen? Oder bin nicht eher ich diejenige, die für sich selbst ein Problem mit der Entscheidung des Ex-Partners hat. In meiner Erfahrung habe ich festgestellt, dass die allermeisten Dinge für die Kinder völlig in Ordnung sind und es keinen Grund gibt, diese (aus Prinzip) abzulehnen. 

Weitergedacht: Es hat einmal einen Grund gegeben, warum man sich für den Partner als Vater des Nachwuchses entschieden hat. Es hat mir sehr geholfen, mir diesen immer wieder vor Augen zu führen, insbesondere dann, wenn ich innerlich wegen irgendwelcher Termin-Absprachen mit den Augen Rollen musste, mir diverse Entscheidungen nicht sinnvoll erschienen oder seine Aussagen mich stocksauer gemacht haben. 

Eine Trennung erfolgt auf der Paarebene und sollte auf dieser Ebene unbedingt abgeschlossen sein, wenn man das Wechselmodell anstrebt. Damit ist gemeint, dass man die offenen Wunden für sich schließt. Die Beziehung ist zu Ende (und das ja in der Regel aus gutem Grund – Betrug oder ein neuer Partner ist z.B. ein sehr guter Grund) und wird sehr wahrscheinlich nicht wieder aufgenommen bzw. wird dann ohne weitere Beziehungsarbeit an den gleichen Gründen scheitern. 

Zusammengefasst gibt es 3 Grundannahmen, die für ein Leben im Wechselmodell unverzichtbar sind

  1. Gemeinsamer Konsens im Umgang mit den Kindern finden – nicht um jeden Preis recht haben
  2. Die Eignung des Ex-Partners als Elternteil ist losgelöst von seiner Eignung als Partner
  3. Die Trennung sollte abgeschlossen sein

Wenn man diese Gedanken für sich annehmen kann, dann ist man auf einem sehr guten Weg zu einem funktionierenden Wechselmodell. 

Der Ausblick für diese Kategorie: dem Ex-Partner immer wieder eine wohlwollende Haltung einnehmen und davon ausgehen, dass er es gut meint – gerade, wenn es sich so gar nicht danach anfühlt. Wie kann ich das erreichen?

Ich möchte hier einige Autoren, Bücher und Theorien vorstellen, die mir dabei geholfen haben, zu meinem Ex-Partner ein beinahe freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, was ich zum Zeitpunkt der Trennung bzw. auch davor, nicht für möglich gehalten habe. 

Kommentare

  1. Ich habe für mich einen weiteren Standpunkt entwickelt:
    – Erziehung liegt in der Entscheidung des Elternteils, der gerade Umgang hat.
    Wir sind so verschieden, dass wir in vielen Fragen keinen Konsens finden. Insgesamt ist der verantwortlich, der gerade dran ist. Alltägliche Entscheidungen also. Bei der Wahl der Schule oder gesundheitliche Entscheidungen halten wir es genauso: Konsens.

  2. Hallo Sonja,
    ja, das ist ein weiterer Punkt, vielen Dank für den Input!
    Den verfolgen wir tatsächlich auch so. Mein Haus und meine Regeln, sein Haus, seine Regeln. Das hilft sehr. Und die Kinder können das sehr gut auseinander halten und nehmen aus beiden Bereichen etwas mit – vermutlich ist das auch nicht so weit weg wie in einer intakten Familie, so mein Eindruck.

  3. Die Trennung sollte abgeschlossen sein. Tja, für mich ist das so, aber mein ExMann führt Krieg gegen mich über die Kinder. Weil er auch nach 5 Jahren nicht abschliessen kann. Was rätst du da? Das WM iat die Hölle für die Kinder….

    1. Hallo Erika,
      herzlich Willkommen auf meinem Blog!

      Das klingt nach einer schwierigen Situation, das tut mir sehr leid.
      Wie äußert sich denn der Krieg und inwiefern führt er Krieg? Wieso habt ihr euch für das Wechselmodell entschlossen?

      Aus der Ferne ist es sehr etwas zu raten, muss ich gestehen.
      Hast du oder habt ihr mal gemeinsam eine Beratung aufgesucht? Sieht dein Ex-Partner das Problem auch oder möchte er die Kinder für sich haben?

      Wie erlebst du die Kinder, woraus schließt du, dass er ihnen das Leben zu Hölle macht?

      Vielleicht magst du noch etwas mehr schreiben?

      Viele liebe Grüße,
      Nina

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert