Wie alles begann…

Die Trennung hat sich über einen längeren Zeitraum angedeutet und wurde schlussendlich zwar von mir ausgesprochen, verlief aber insgesamt einigermaßen einvernehmlich. Und so wenig gut wir uns als Paar verstanden haben, so waren wir bzw. ich doch insgeheim davon überzeugt, dass wir als Eltern doch funktionieren werden. In diesem Zusammenhang schrieb ich einer Freundin bereits im Januar 2016: „Ich denke mittlerweile, dass wir uns trennen werden, aber trotzdem einen guten Weg als Eltern finden werden. Keine Ahnung, warum ich das denke, das war heute mein Gefühl. Mein Mann hat da noch einen sehr weiten Weg vor sich und ich denke nicht, dass wir den als Paar beschreiten werden, da einfach … zu viel passiert ist.“

Für uns standen von Anfang an die Kinder im Mittelpunkt. Das „normale“ Modell, bei dem die Mutter die Hauptarbeit hat, und weiterhin hauptsächlich das Kind betreut, während der Papa auszieht und mit Chance eine Wohnung in der Nähe hat – oder auch nicht in der Nähe, dann wird es noch schwieriger – kam für uns nicht in Frage. Für uns war es wichtig, dass wir unseren Kindern, damals 4 und knapp 2 Jahre, die Möglichkeit geben, weiterhin zu uns beiden eine enge Bindung aufbauen können und wir nicht vorschreiben, zu wem sie diese intensivieren können. Wir beschlossen also, unsere Kinder an je 2 festen Tagen unter der Woche sowie die WE abwechselnd zu betreuen. Daraus ergab sich die Abfolge 2 Tage Mama, 5 Tage Papa, 5 Tage Mama und 2 Tage Papa. In anderen Worten sind die Kinder Mo+Di bei ihrem Papa, Mi+Do bei mir und die Betreuung an den Wochenenden von Fr-Mo wechseln sich ab.

Dieses Modell haben wir kurz nach der Trennung bereits eingeführt und auch in der Familienwohnung umgesetzt. Daraus ergab sich für mich eine komplett neue Situation. Es gab Nächte, in denen ich nicht aufstehen musste, Abende, wo ich keine Zähne putzen musste (außer meinen eigenen ;-)), und wo ich aber auch nicht trösten oder ins Bett bringen durfte und Nachmittage, die ich nur mit mir verbringen konnte. Was für eine große Umstellung. Abendbrot haben wir weiterhin gemeinsam eingenommen am gleichen Tisch und durch die zwischen uns ausgesprochene Trennung war die Situation nicht mehr so angespannt wie in den Wochen davor. 

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