Eine große Herausforderung im Wechselmodell ist für mich der Balance-Akt zwischen dem Anteil „die Kinder sollen es bei mir besonders schön haben -> eine wunderbare Zeit bei mir haben“ und „sie sollen einen normalen Alltag haben und auch lernen, im Haushalt mitzuwirken und sich einzubringen“.
Auf der einen Seite habe ich den sehr großen Wunsch, es für meine Kinder einfach nur unvergesslich zu machen, sie zu verwöhnen und ihnen alles recht zu machen, denn in der kurzen Zeit, die sie teils nur bei sind, will ich ja nicht nur Streit und Ärger haben. Auf der anderen Seite möchte ich die beiden auch nicht unbedingt verziehen, sondern sie sollen ja auch lernen, sich in eine eigene Gemeinschaft einzufügen und gleichzeitig ihren Platz zu finden und zu behaupten.
Von einem Extremen ins andere
Ich bin im ganzen ersten Jahr immer wieder von einem Extrem ins andere gefallen und habe keinen Weg gefunden, um mich so richtig authentisch zu verhalten. Zusätzlich hatte ich das Gefühl, dass ich noch etwas kompensieren „muss“, was der Papa so nicht anbietet. Was für eine Herausforderung.
Mein großes Problem war, dass ich überhaupt keinen Ansprechpartner hatte, der genau so lebt wie ich und mir sagen konnte, wie ich mich verhalten soll und so blieb mir letztlich nur der Weg, es selbst für mich herauszufinden. Ich habe sehr viel hinterfragt, abends noch mal durchdacht, was ich genau möchte, wie das Zusammenspiel mit den Kindern an dem Tag gewesen ist. Und dann auch das Gespräch mit anderen Elternteilen gesucht, um mir Input zu holen, wie sie das handhaben. Denn auch in zusammenlebenden Familien sind ja beide Anteile vorhanden und müssen ebenfalls in Einklang gebracht werden.
Die Lösung – das Bauchgefühl
Wie immer, am Ende weiß es der Bauch am besten. Wenn ich denn Zeit habe, ihm zuzuhören. Hierfür wiederum nutze ich dann die kinderfreie Zeit, um mal in mich hineinzuhorchen, was ich eigentlich möchte und was mir wichtig ist.
Und so haben die Kinder eben beides: Spaßmama und Spielverderberin